Ob bei Speicherkapazitäten, Datenmengen oder Stromverbrauch – Begriffe wie „Gigabyte“, „Megawatt“ oder „Kilogramm“ begegnen uns ständig. Doch was steckt hinter diesen Vorsilben? Warum ist ein Terabyte mehr als ein Gigabyte, und wie viel genau ist das eigentlich?
Das Wichtigste in Kürze
- Kilo, Mega, Giga & Co. sind sogenannte SI-Präfixe, die Vielfache einer Einheit darstellen – zum Beispiel sind 1 Kilogramm = 1.000 Gramm.
- Die Vorsilben basieren auf dem internationalen Einheitensystem (SI) und folgen einem Zehnerpotenzschema – z. B. Giga = 10⁹.
- In der IT gibt es zusätzlich binäre Präfixe wie Kibibyte (KiB) oder Mebibyte (MiB), die auf Zweierpotenzen beruhen.
Was sind Kilo, Mega, Giga und Co. überhaupt?
Kilo, Mega, Giga, Tera und ihre „Verwandten“ sind standardisierte Vorsätze für Maßeinheiten. Sie dienen dazu, sehr große oder sehr kleine Werte in einer handlichen Form auszudrücken. Statt 1.000 Gramm zu sagen, sagen wir 1 Kilogramm – das ist einfacher, kürzer und übersichtlicher.
Diese Vorsätze sind Teil des Internationalen Einheitensystems (SI) und weltweit anerkannt. Sie stehen für bestimmte Vielfache einer Einheit:
Präfix | Symbol | Potenz | Zahl | Beispiel |
---|---|---|---|---|
Kilo | k | 10³ | 1.000 | 1 kg = 1.000 g |
Mega | M | 10⁶ | 1.000.000 | 1 MW = 1.000.000 Watt |
Giga | G | 10⁹ | 1.000.000.000 | 1 GB = 1.000.000.000 Byte |
Tera | T | 10¹² | 1.000.000.000.000 | 1 TB = 1.000.000.000.000 Byte |
Peta | P | 10¹⁵ | 1.000 Billionen | 1 PB = 1.000 TB |
Diese Vorsilben sind nicht nur praktisch, sie machen komplexe Zahlen auch vergleichbar und genau das ist der Sinn hinter der SI-Norm.
Woher kommen diese Begriffe?
Die meisten dieser Vorsätze stammen aus dem Griechischen oder Lateinischen. „Kilo“ kommt von „chílioi“ (griechisch für tausend), „Mega“ bedeutet „groß“, „Giga“ leitet sich von „gígas“ (Riese) ab, und „Tera“ wiederum stammt von „téras“ (Ungeheuer). Diese Begriffe sind also bildlich gedacht und helfen dabei, die Größenordnungen besser zu erfassen.
Wie funktionieren die SI-Präfixe?
Jede Vorsilbe steht für eine bestimmte Zehnerpotenz. Das bedeutet, dass jede Stufe das Tausendfache der vorherigen ist. So ergeben sich diese logischen Schritte:
- Kilo = 10³ = 1.000
- Mega = 10⁶ = 1.000.000
- Giga = 10⁹ = 1.000.000.000
- Tera = 10¹² = 1.000.000.000.000
Das Ganze funktioniert aber auch in die andere Richtung mit kleineren Einheiten. Beispiele sind Milli (10⁻³ = ein Tausendstel) oder Mikro (10⁻⁶ = ein Millionstel). Doch hier soll es vor allem um die großen Vielfachen gehen.
Welche Rolle spielen diese Begriffe in der Technik?
In der Technik – besonders in der Digitaltechnik – begegnen uns diese Präfixe überall. Beim Speicherplatz eines Smartphones oder Computers lesen wir von Gigabyte (GB) oder Terabyte (TB). Beim Internetanschluss ist oft von Megabit oder Gigabit pro Sekunde (Mbit/s, Gbit/s) die Rede. Auch Prozessorleistung oder Datenvolumen arbeiten mit diesen Maßeinheiten.
Beispiel: Ein USB-Stick mit 64 GB hat 64.000.000.000 Byte Speicherplatz. Oder vereinfacht: 64 Milliarden Zeichen (wenn man davon ausgeht, dass ein Zeichen etwa ein Byte benötigt).

Worin unterscheiden sich dezimale und binäre Präfixe?
In der IT gibt es einen Sonderfall: Binäre Präfixe. Diese orientieren sich nicht an Zehnerpotenzen, sondern an Zweierpotenzen, weil digitale Systeme auf dem Binärsystem (0 und 1) basieren.
Ein klassisches Beispiel:
- 1 Kilobyte (kB) = 1.000 Byte (dezimal)
- 1 Kibibyte (KiB) = 1.024 Byte (binär, also 2¹⁰)
Diese feinen Unterschiede können zu Verwirrung führen, etwa wenn auf der Verpackung eines Speichermediums 1 TB steht, der Computer aber nur 931 GB anzeigt. Das liegt daran, dass der Hersteller mit dezimalen Zahlen rechnet, das Betriebssystem aber binäre verwendet.
Hier eine Übersicht:
Präfix | Symbol | Binärwert | Dezimalwert |
---|---|---|---|
Kibibyte | KiB | 1.024 Byte | ~1.000 Byte |
Mebibyte | MiB | 1.048.576 Byte | ~1.000.000 Byte |
Gibibyte | GiB | 1.073.741.824 | ~1.000.000.000 Byte |
Tebibyte | TiB | 1.099.511.627.776 | ~1.000.000.000.000 Byte |
Welche weiteren Vorsätze gibt es?
Neben den bekannten Begriffen wie Mega oder Giga gibt es auch weniger geläufige:
- Peta (P) = 10¹⁵ → z. B. bei riesigen Datenmengen in Rechenzentren
- Exa (E) = 10¹⁸ → z. B. für die Rechenleistung von Supercomputern
- Zetta (Z) = 10²¹
- Yotta (Y) = 10²⁴ → z. B. bei globalen Datenvolumen im Zettabyte-Zeitalter
Die neuesten Ergänzungen des SI-Systems umfassen sogar Ronna (10²⁷) und Quetta (10³⁰), eingeführt 2022, um das exponentielle Wachstum von Datenmengen zu begleiten.

Warum ist das Verständnis dieser Einheiten wichtig?
Ganz einfach: Weil sie uns helfen, Daten richtig einzuordnen. Wer weiß, dass ein Gigabyte rund 1.000 Megabyte sind, kann besser vergleichen und verstehen – sei es beim Handytarif, bei der Cloud oder beim Kauf eines Computers.
Außerdem vermeiden klare Begriffe Missverständnisse. Niemand würde 1.000.000.000.000 Byte aussprechen – 1 Terabyte ist viel griffiger.
💡 Wusstest Du, dass…?
- eine handelsübliche Blu-ray-Disc etwa 25 Gigabyte Daten speichern kann? Das entspricht rund 5.000 Liedern im MP3-Format?
- ein Yottabyte (10²⁴ Bytes) so viele Daten enthält, dass man damit über 250 Billionen DVDs füllen könnte?
- der Begriff „Megabyte“ früher auch zur Beschreibung des Speicherplatzes eines Apollo-Computers in der Raumfahrt verwendet wurde, der gerade einmal 0,064 MB hatte?
Fazit: Die Welt der Einheiten besser verstehen
Ob beim Datenvolumen, der Stromerzeugung oder dem Gewicht von Lebensmitteln – Kilo, Mega, Giga und Co. sind mehr als nur Vorsilben. Sie sind praktische Werkzeuge, um unsere Welt messbar und verständlich zu machen. Wer sich einmal damit beschäftigt hat, wird sie überall wiederentdecken.