Eine Abbuchung, die du nicht zuordnen kannst, kann beunruhigend sein, vor allem, wenn der Zahlungsempfänger kein Name ist, sondern nur eine IBAN. Wenn dir die IBAN LU89 7510 0013 5104 200E aufgefallen ist, bist du nicht allein. In letzter Zeit häufen sich Berichte über unerklärliche Belastungen über diese Kontoverbindung. Was steckt dahinter? Und was solltest du jetzt tun?
Das Wichtigste in Kürze
- Diese IBAN gehört PayPal Europe S.à r.l. in Luxemburg. In den meisten Fällen wird sie bei berechtigten Zahlungen eingesetzt.
- Nicht immer steckt ein echter PayPal-Account dahinter. Betrüger können versuchen, über gefälschte Lastschriftmandate Geld abzuziehen.
- Sofort handeln: Rückbuchung veranlassen, PayPal kontaktieren, Anzeige erstatten und Kontoaktivitäten genau beobachten.
Wer steckt hinter der IBAN LU89 7510 0013 5104 200E?
Die genannte IBAN gehört zu einem Konto von PayPal Europe S.à r.l. in Luxemburg. Normalerweise dient dieses Konto dazu, Lastschriften auszuführen, wenn du über dein Bankkonto bei PayPal bezahlst. Doch was, wenn du gar kein PayPal-Konto hast, oder mit deinem Konto gar keine Abbuchung veranlasst wurde?
Genau in solchen Fällen wird es kritisch. Immer wieder melden Betroffene, dass Beträge zwischen 20 und 100 Euro plötzlich abgebucht wurden, ohne jede Vorankündigung und ohne ersichtlichen Grund.
Warum kann überhaupt Geld ohne Mandat abgebucht werden?
Die SEPA-Lastschrift ist eigentlich ein sicheres Verfahren. Ein sogenanntes Lastschriftmandat muss aktiv erteilt werden, bevor ein Unternehmen Geld abbuchen darf. Doch in der Praxis genügt es manchmal, wenn jemand einfach deine IBAN kennt, insbesondere bei bestimmten Zahlungsdienstleistern wie PayPal.
Betrugsmasche oder Systemfehler?
Ob es sich um einen gezielten Betrugsversuch oder eine Lücke im System handelt, lässt sich nicht in jedem Fall eindeutig klären. Fakt ist, dass auch Menschen ohne PayPal-Konto von Abbuchungen durch diese IBAN berichten. Besonders häufig trifft es Nutzer:innen, die ihre Kontobewegungen nicht regelmäßig kontrollieren und erst Wochen später merken, dass Geld fehlt.
Ein klassisches Muster:
- Es wird ein geringer Betrag abgebucht (z. B. 39,95 Euro).
- Als Verwendungszweck erscheint nur ein kryptischer Code oder der Begriff „PayPal“.
- Rückfragen bei der Hausbank ergeben, dass der Betrag an die IBAN LU89 7510 0013 5104 200E ging.

Wie solltest du bei einer unberechtigten Abbuchung vorgehen?
Wenn du eine unbekannte Abbuchung bemerkst, zählt vor allem eines: Schnelles Handeln.
- Rückbuchung bei der Bank veranlassen: Du hast bei SEPA-Lastschriften ein Widerrufsrecht von acht Wochen, bei nicht autorisierten Abbuchungen sogar 13 Monate. Ein Anruf bei deiner Bank reicht und die Rückbuchung ist in der Regel unkompliziert.
- Kontakt mit PayPal aufnehmen: Auch wenn du kein PayPal-Konto hast, solltest du dich an den Support wenden. Beschreibe den Vorfall mit allen verfügbaren Informationen. Es kann helfen, ein PayPal-Konto zu erstellen, um die Abbuchung nachzuverfolgen.
- Anzeige bei der Polizei erstatten: Gerade bei Betrugsverdacht solltest du eine Strafanzeige wegen unbefugtem Lastschriftverfahren stellen. Die Polizei kann weitere Schritte prüfen und gegebenenfalls mit PayPal oder deiner Bank kooperieren.
Ist dein Konto jetzt dauerhaft gefährdet?
Eine einmalige Abbuchung heißt nicht automatisch, dass dein Konto dauerhaft kompromittiert ist. Dennoch solltest du wachsam bleiben.
- Prüfe regelmäßig deine Kontoauszüge: Auch kleine, unauffällige Beträge können ein Hinweis auf versuchte Betrugsmaschen sein. Wenn du diese frühzeitig erkennst, kannst du größere Schäden vermeiden.
- Überlege, ob du die Gläubiger-ID sperren möchtest: Jede SEPA-Lastschrift enthält eine Gläubiger-Identifikationsnummer (z. B. für PayPal: LU06ZZZ000000000000). Diese kannst du bei vielen Banken gezielt blockieren lassen.
- Ändere deine Zugangsdaten, falls du ein PayPal-Konto besitzt: Sicherheitshalber solltest du deine Passwörter ändern, insbesondere dann, wenn dein PayPal-Konto betroffen war.
Kann man sich wirksam vor solchen Abbuchungen schützen?
Ja, und zwar durch Achtsamkeit und technische Schutzmaßnahmen:
- Teile deine IBAN nur mit vertrauenswürdigen Stellen: Auch wenn sie nicht so sensibel erscheint wie z. B. die Kreditkartennummer, kann sie missbraucht werden.
- Aktiviere Benachrichtigungen bei neuen Transaktionen: Viele Banken bieten Push-Nachrichten oder E-Mail-Benachrichtigungen an. So bekommst du jede Bewegung auf deinem Konto in Echtzeit mit.
- Nutze ein separates Konto für Online-Zahlungen: Wenn du regelmäßig Onlinekäufe tätigst, kann ein Zweitkonto sinnvoll sein. Selbst wenn es kompromittiert wird, bleibt dein Hauptkonto geschützt.

Welche Erfahrungen machen andere Betroffene?
Auf Bewertungsplattformen, in Foren und in sozialen Medien berichten viele Nutzer:innen von ähnlichen Fällen:
- „Ich habe nie ein PayPal-Konto gehabt, trotzdem wurden mir 49,99 Euro abgezogen.“
- „Der Kundenservice war freundlich, aber ich musste mehrere Wochen auf mein Geld warten.“
- „Erst durch Zufall beim Jahresabschluss ist mir die Abbuchung aufgefallen. Das hätte ins Geld gehen können.“
Wer nicht regelmäßig kontrolliert, bemerkt manche Abbuchung also gar nicht.
Ist PayPal in der Verantwortung?
PayPal betont, dass ohne Mandat keine autorisierte Zahlung stattfinden sollte. Dennoch scheint es in einigen Fällen möglich zu sein, dass ein fremdes Konto verwendet wird, möglicherweise durch gefälschte Angaben oder Techniktricks.
Trotz mehrfacher Hinweise von Betroffenen hat sich an dem Verfahren offenbar wenig geändert. Das sorgt nicht nur für Vertrauensverlust, sondern auch für rechtliche Diskussionen über die Haftung von Zahlungsdienstleistern.
💡 Wusstest Du, dass…?
- SEPA-Lastschriften auch ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung möglich sind? Im Gegensatz zu vielen Online-Zahlungen braucht es bei SEPA-Lastschriften keine zusätzliche Bestätigung per SMS oder App.
- eine Rückbuchung bis zu 13 Monate möglich ist, wenn keine Zustimmung vorlag? Bei unautorisierten Abbuchungen gilt eine verlängerte Frist, auch dann, wenn du die Buchung zuerst übersehen hast.
- jede Lastschrift eine eindeutige Gläubiger-ID enthält? Anhand dieser Kennung kannst du erkennen, wer abgebucht hat und bei deiner Bank gezielt Sperren einrichten.
Fazit: Was du aus dem Fall lernen kannst
Die Abbuchung über die IBAN LU89 7510 0013 5104 200E zeigt, wie wichtig Aufmerksamkeit im Zahlungsverkehr ist. Auch wenn die Beträge gering erscheinen, geht es um dein Geld, dein Vertrauen und deine digitale Sicherheit.
Behalte den Überblick über deine Finanzen, nutze die Möglichkeiten zur Rückbuchung und lasse dich nicht entmutigen, wenn der erste Schritt Mühe kostet. Denn je früher du reagierst, desto einfacher ist es, den Schaden zu begrenzen.